Führender Life-Science-Hotspot
Das Life-Science-Ökosystem im Wirtschaftsraum Zürich hat sich in den letzten Jahren dynamisch weiterentwickelt und wird global immer bedeutender. Kollaborationen zwischen Universitäten, Grosskonzernen sowie Start-ups wirken als Motor und schaffen günstige Bedingungen, so dass das Ökosystem in der Greater Zurich Area optimal gedeihen kann. Das Erfolgsrezept ist letztlich simpel: Ein Zusammenspiel von renommierten Universitäten, strategischen Investitionen, zugänglichen Behörden und gezielten IP-Schutzstrategien resultieren in einem entscheidenden Marktvorteil. Dies zieht die innovativsten Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie, Biotechnologie und Medizintechnik an. Darunter auch Firmen, die an Behandlungen besonders seltener Krankheiten arbeiten oder in der Onkologie tätig sind, wie Bluebird Bio, Sage Therapeutics, Tesaro oder Alnylam.
Die Schweiz weist gemäss einem Report der KMPG das stärkste Life-Science-Cluster im Vergleich mit sechs europäischen Ländern (Grossbritannien, Niederlande, Irland, Deutschland und Frankreich) auf. Rund 40 % der in der Schweiz ansässigen Life-Science-Unternehmen betreiben Forschung und 45 % produzieren hier. Davon sind 9 % Phase-3-Produkte. Zudem ist die Schweizer Börse SIX eine der führenden Börsen in Europa und handelt derzeit rund 40 % des Kapitals europäischer Unternehmen, die im Bereich Life Science tätig sind.
Greater Zurich Area als Talentschmiede
Bei den Hochschulen ist der Wirtschaftsraum Zürich in einer absoluten Spitzenposition. Laut internationaler Rankings verbessert sich dieser Ruf sogar: 2020 überholte die ETH Zürich die Universität Cambridge und gilt nun als sechstbeste Hochschule der Welt. Die ETH Zürich wie auch die Universität Zürich und hiesige Fachhochschulen legen grossen Wert auf Wissenstransfer. Institutionalisierte Fördersysteme für Jungunternehmen haben sich an den Hochschulen etabliert und bringen erfolgreiche Spin-offs hervor. Insbesondere bei den Ausgründungen der Universität Zürich stammt ein Grossteil aus dem Bereich Life Science. International bekannt ist etwa die 2004 als UZH Spin-off gegründete Molecular Partners AG. Sie setzt auf neuartige Proteintherapien auf Basis sogenannter DARPins, die ihren Anfang an der UZH nahmen. Oder beispielsweise das preisgekrönte Spin-off Cutiss, das personalisierte Hauttransplantate herstellt.
Kooperatives Life-Science-Netzwerk führt zum Erfolg
In der Greater Zurich Area sind Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstitute im Bereich Life Science gut vernetzt. Das Ökosystem lebt davon, dass grosse, etablierte Unternehmen mit kleinen, agilen kooperieren. Eine wichtige Plattform hierfür bietet der Bio-Technopark-Schlieren in Zürich, der sich seit 2003 zu einem national und international renommierten Park für Life Sciences entwickelt hat. Auf einem Areal von 55'000 Quadratmetern haben sich momentan über 50 Unternehmen und viele Institutionen angesiedelt. Darunter sind Jungunternehmen wie Cutiss, Biognosys oder Neurimmune, aber auch das Pharmaunternehmen Roche mit seinem Innovation Center Zurich oder die Universität Zürich – Roche und die UZH belegen beide jeweils ein Laborhochhaus von je 10'000 Quadratmetern. Diese top-modernen und gleichzeitig erschwinglichen Labore sind nur ein Beispiel für die hervorragende Infrastruktur, die der Wirtschaftsraum Zürich für Life-Science-Unternehmen zu bieten hat.
Speerspitze der Corona-Forschung
Im Tessin, im Süden der Greater Zurich Area, etabliert sich ein dynamisches Biotech-Ökosystem. Dies spannt eine Brücke nach Italien und ist global bestens vernetzt. Das Tessiner Institute for Research in Biomedicine (IRB) ist auf Immunologie spezialisiert und gehörte seit dem Start der Pandemie zur Speerspitze der Coronavirus-Forschung. In Kollaboration mit lokalen Krankenhäusern und im internationalen Verbund konnte das IRB bereits Erfolge erzielen. Fünf Gruppen am Institut erforschen derzeit die durch die Infektion verursachte Krankheit Covid-19. Ein bispezifischer Antikörper wurde zum Beispiel entwickelt, der neben dem ursprünglichen Coronavirus auch die neuen Varianten neutralisiert. Das Molekül war in präklinischen Studien erfolgreich und das IRB plant nun die nächsten Schritte.
International bekannt sind zudem die Pläne für ein Medikament gegen Covid-19 des IRB-Spin-offs Humabs Biomed, das sich hierfür einer am IRB entwickelten Technologie bedient. Gemeinsam mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline wird nun die Notfallzulassung für das Medikament in den USA und anderen Ländern beantragt. Humabs Biomed gehört seit 2017 zum kalifornischen Biotech-Unternehmen Vir Biotechnology, hat jedoch seinen Sitz in Bellinzona und hier sogar in neue Laboratorien investiert.
Die Dichte und thematische Breite von Life-Science-Firmen sowie das akademische Netzwerk tragen massgeblich zur Innovationskraft des Wirtschaftsraums Zürich und somit der hier ansässigen Unternehmen bei.