Landesprogramm BioRegio 2030 – Soja-Schulung
30. Jun 2021, Wirtschaft | Ökologie

Mehr Bio für Bayern – Staatsregierung treibt den ökologischen Landbau engagiert voran

Bis 2030 sollen 30 Prozent der Landwirtschaftsflächen in Bayern auf Bio umgestellt sein. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Ausbau des Ökolandbaus mit gezielten Massnahmen. Anspruch ist es, dadurch mehr Wertschöpfung im ländlichen Raum zu generieren und von den positiven Effekten des Ökolandbaus auf Umwelt und Klima nachhaltig zu profitieren.

Gerade in Zeiten der Corona-Krise wird der Verbraucherwunsch nach gesunden, heimischen Lebensmitteln aus der unmittelbaren Umgebung grösser. Die Pandemie hat vielen nochmal gezeigt, wie wichtig eine verlässliche Versorgung mit Nahrungsmitteln ist. So hat die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln während des ersten Lockdowns im Frühjahr vergangenen Jahres bei den umstellungswilligen Betrieben für einen kräftigen Impuls gesorgt. Eine Chance für die ökologische Landwirtschaft, deren Ausbau die Bayerische Staatsregierung bereits seit Jahren engagiert vorantreibt.

Aktuell bewirtschaften rund 11.000 Ökobetriebe in Bayern über 383.000 Hektar Ökofläche. Das sind 12,1 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Bayerns. Seit 2010 hat sich die Ökofläche in Bayern fast verdoppelt. Zusätzlich sind in Bayern knapp 4.200 Öko-Verarbeitungsbetriebe beheimatet. Mit diesen Zahlen nimmt Bayern weiterhin die Spitzenposition in Deutschland ein.

Der aktuelle Ökoflächenanteil in Deutschland beträgt im Vergleich 9,7 Prozent. Bayerns Anteil an der Ökofläche in Deutschland beträgt 23 Prozent. Rund ein Drittel der deutschen Ökobetriebe liegt in Bayern und über die Hälfte der deutschen Öko-Milch stammt ebenfalls aus Bayern.

Vielfältige Argumente untermauern die Zielsetzung der Staatsregierung, den Anteil der Ökofläche weiter zu steigern: Es sind die Chancen, mit Ökolandbau mehr Wertschöpfung im ländlichen Raum zu generieren und dort dauerhaft die Arbeitsplätze zu sichern, aber auch die Möglichkeit einer verbesserten Ernährungsweise innerhalb der Bevölkerung und der Umweltnutzen im Hinblick auf Klima- und Artenschutz.

In einem ganzheitlichen Ansatz soll mit dem Landesprogramm «BioRegio 2030» der ökologische Landbau in den Bereichen

  • Bildung,
  • Beratung,
  • Forschung,
  • Förderung,
  • Vermarktung und
  • Kommunikation
umfassend gestärkt werden. Im aktuell umgesetzten Programm liegt der Schwerpunkt auf der Vermarktung. Es gilt, die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher zu mobilisieren. Schliesslich folgt aus einer Verdreifachung der Öko-Anbaufläche unmittelbar eine Verdreifachung der ökologisch erzeugten Lebensmittel auf dem heimischen Markt. Und Landwirte, die das Risiko der Umstellung auf ökologischen Landbau eingehen, müssen die Sicher- heit haben, einen stabilen Absatzmarkt für ihre Erzeugnisse und faire Preise vorzufinden. Konsumenten müssen bereit sein, zu Bio-Lebensmitteln zu greifen, obwohl diese teurer sind als konventionelle Produkte. Daher kann der Ökolandbau nur Hand in Hand mit dem Absatzmarkt weiterentwickelt werden.
 
Ein Ansatz der Marktentwicklung ist, den Anteil regionaler und ökologisch erzeugter Lebensmittel in den staatlichen Kantinen in Bayern im Sinne einer Vorbildfunktion zu steigern: Bis zum Jahr 2025 sollen alle staatlichen Kantinen einen Warenanteil von mindestens 50 Prozent aus regionaler oder ökologischer Erzeugung anbieten.

Folgende sind die Eckpunkte des Landesprogramms «BioRegio 2030», um als ganzheitliches Programm den gesamten Biosektor in Bayern weiter zu stärken:
 

Beratung

  • Beratung vor Ort für umstellungsinteressierte Landwirte durch die lokal ansässigen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern
  • Ausbau des BioRegio-Betriebsnetzes auf 100 Betriebe

Bildung

 
  • Stärkung der Bildungsoffensive Ökolandbau, Verankerung der Themen Ökolandbau und Verarbeitung von Ökoerzeugnissen in der Ausbildung aller Grünen Berufe und des Lebensmittelhandwerks
  • Bedarfsgerechter Ausbau des Bildungsangebots zum Ökolandbau: Die Höhere Landbauschule Triesdorf bietet seit dem Jahr 2021 ein Vertiefungsmodul «Ökologischer Landbau» an

Förderung

  • Förderung von Investitionen in neue Lagerräume für Öko-Körnerfrüchte im Rahmen des Bayerischen Sonderprogramms Landwirtschaft
  • Weiterhin hohe Flächenförderung für den ökologischen Landbau im bundesweiten Vergleich
  • Verbesserung der Kombinierbarkeit der Ökoförderung im Kulturlandschaftsprogramm mit dem Vertragsnaturschutzprogramm

Forschung

  • Aufbau eines Praxis-Forschungsbetriebsnetzes
  • Stärkung der Forschung zum Öko-Gartenbau an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
  • Umstellung der Versuchsgüter Schwaiganger und Neuhof und Weinbauflächen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau sowie Flächen des Staatlichen Hofkellers in Würzburg
  • Forschungsprojekt zum Aufbau einer Pflanzenzucht unter den Bedingungen des Ökolandbaus in Ruhstorf

Markt

  • Mehr bio-regionale Lebensmittel in der Ausser-Haus-Verpflegung
  • Steigerung des Anteils ökologischer und regionaler Lebensmittel in staatlichen Kantinen
  • 15 neue Ökomodellregionen seit Mai 2019; insgesamt 27 Öko-Modellregionen, die 29% der Landesfläche abdecken
  • Öko-Board Bayern: Stärkere Vernetzung der Öko-Akteure in Bayerns Agrar- und Ernährungswirtschaft und Förderung des Marktsegments «Bio aus Bayern»
Landesprogramm BioRegio 2030 – Soja-Schulung
Das Bayerische Bio-Siegel

Das Bayerische Bio-Siegel hilft den Konsumentinnen und Konsumenten dabei, schnell und einfach Bio-Lebensmittel zu erkennen, die aus Bayern stammen. Immer mehr Hersteller setzen auf das Bayerische Bio-Siegel: Inzwischen nutzen 200 Unternehmen das Zeichen, das für hohe kontrollierte Bio-Qualität und regionale Herkunft steht. Der Zulauf den das Bayerische Bio-Siegel bekommt, zeigt, dass das Zeichen am Markt nachgefragt wird und an Popularität gewinnt. Es hilft den Kundinnen und Kunden an der Ladentheke und am Regal bei der Suche nach hochwertigen Bio-Lebensmitteln aus der Heimat.

Mit diesem Massnahmenbündel unternimmt die Bayerische Staatsregierung grosse Anstrengungen, um die Rahmenbedingungen für den ökologischen Landbau in Bayern weiter zu verbessern. Politisch «verordnen» lässt sich der ökologische Landbau jedoch nicht. Letztlich entscheiden der Markt sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Erzeugung heimischer Öko-Lebensmittel. Ihnen muss bewusst gemacht werden, dass es Öko-Produkte aus Bayern nicht zum selben Preis geben kann wie importierte Öko-Ware oder konventionelle Lebensmittel.

Der Freistaat Bayern wird den eingeschlagenen Weg für mehr heimische Ökolandwirtschaft konsequent weiterverfolgen.

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