Rollentausch – traditionelles Mentoring auf den Kopf gestellt
14. Apr 2016, Wirtschaft | Reverse Mentoring

Rollentausch – traditionelles Mentoring auf den Kopf gestellt

Noch gehört die derzeitige Manager-Generation zu den Digitalen Immigranten. Unter diesem Begriff versammeln sich all die Anwender und Nutzer des digitalen Zeitalters, die nicht mit den modernen Medien aufgewachsen sind. Sie mussten sich den Umgang mit den Techniken im Zuge des Arbeitsalltages erst erarbeiten.

Gemessen an den Herausforderungen der Gegenwart und der Tatsache dass viele Firmen heute den Zugang zu sozialen Netzwerken auch geschäftlich zu nutzen wissen, war das ein bedeutender Lernprozess. Dieser wird auch weiterhin andauern. Denn die digitale Technik entwickelt sich rasant und verspricht noch immer Ressourcen, die erschlossen werden wollen. Eine gute Lösung, sich diese Werkzeuge nutzbar zu machen ist der Zugriff auf heutige Berufseinsteiger. Denn diese sind mit dem Internet und Sozialen Medien aufgewachsen und haben keine Hemmschwelle im Umgang damit.

Projekte, die manche Grosskonzerne in den letzten Jahren gestartet haben, erleichtern auch Älteren den Einstieg sowie den Umgang mit den neuen Medien. Das Zeitalter Web 2.0 erleichtert die Arbeit in der Führungsetage – insofern der Umgang mit der Technik vertraut ist. Es ist also produktiv, junge Berufseinsteiger und «alte Hasen» zusammen zu bringen, damit in die digitale Erfahrung des Neulings die Fähigkeiten des erfahrenen Managers einfliesst.

Umgekehrte Lernpyramide

In erster Linie geht es darum, bei vielen die Abwehrhaltung vor den digitalen Medien abzubauen und Ängste im Umgang mit unterschiedlicher Anwendungssoftware zu überwinden. Dass man sich dabei auch einer völlig neuen Sprache bedient, ist spannend. Alle technischen Begrifflichkeiten sind so neu, dass sie einer Fremdsprache gleichen. Diese gilt es nun zu erlernen. Die hierarchischen Funktionen gestandener Manager werden dabei häufig ausser Kraft gesetzt. Man nennt diese umgekehrte Lernpyramide auch Reverse Mentoring.

Rollentausch mal andersrum

Das klassische Mentoring lebt davon, dass der Mentee von der Erfahrung seines Mentors profitieren kann. Bekannt ist, den Jungen einen älteren Mentor zur Seite zu stellen, um den Nachwuchs zu fördern und anzuleiten. Beim Reverse Mentoring, das Elisabeth Grebe in der Schweiz und in Deutschland anbietet, wird aber die umgekehrte Variante gewählt.

Das digitale Zeitalter fordert Veränderung

Das Zeitalter Web 2.0 erleichtert die Arbeit in der Führungsetage, wenn der Umgang mit der Technik vertraut ist. Es ist also produktiv, junge Berufseinsteiger und «alte Hasen» zusammen zu bringen, damit in die digitale Erfahrung des Neulings die Fähigkeiten des erfahrenen Managers ergänzt. Dass darüber hinaus auch Vorurteile abgebaut werden, liegt auf der Hand.

Zusätzlich richten manche Firmen im Zuge dieser Projekte eigene Foren für Mitarbeiter ein oder so genannte «Wikis», in denen das Wissen um die Firma und ihre Arbeitsweise auch digital abgerufen werden kann. Dabei ist die Idee des umgekehrten Mentorings nicht völlig neu. Erste Schritte wagte man schon in den 1990er Jahren bei General Electric in den USA. Auch hier war die Distanz zum Internet und der vorteilhaften Nutzung durch junge Arbeitnehmer der Auslöser.

So verändern die neuen Medien die Lernarchitektur bedeutender Konzerne und beschleunigen die Weitergabe des nötigen Know-hows in einer Zeit, in der auch das Wissen immer kurzlebiger wird, weil neue Inhalte stetig nachfolgen.

(Bildquelle: © Johnny Greig/iStockphoto)




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