2017-05-08 HKJ Zukunftsweisende Entwicklung für die Luftfahrt und die Autoindustrie
8. Mai 2017, Standort | Roboter

Zukunftsweisende Entwicklung für die Luftfahrt und die Autoindustrie

Nach zwei Jahren Vorarbeit lancierte das Münchner Unternehmen Cevotec seine neuesten Entwicklungen: Die Software ARTIST STUDIO und die robotergestützte Fertigungsanlage SAMBA. Wie das junge Unternehmen die Verfahren zur Industriereife führte, erklärt Managing Director Michl.

Auf der weltweit grössten Messe für Composite (Verbundstoffe) präsentierte das Münchner Unternehmen seine innovativen Produkte. Im Gespräch mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz erläutert er die Entwicklung der Cevotec-Lösungen. 

Vollautomatisierte Serienproduktion komplexer Carbonteile

SAMBA ist eine robotergestützte Fertigungsanlage, die eine vollautomatisierte Serienproduktion von Carbon-Faserverstärkten-Kunstoffbauteilen mit höchst anspruchsvollen 3D-Geometrien und komplexen Faserarchitekturen ermöglicht. Dabei wird das Produkt zunächst mit der von Cevotec selbst entwickelten Software ARTIST STUDIO digital in kleinste Teile zerlegt. 

Präzise Montage durch Roboter

In einem weiteren Schritt werden die Kleinteile nach entsprechender Offline-Programmierung der Roboter in der Fertigungsanlage (siehe Abbildung) im sogenannten additiven Verfahren Stück für Stück wieder zusammengebaut.

Abbildung: Fiber Patch Placement: Stück für Stück wird das Produkt vom Roboter zusammengebaut.

2017-05-08 HKJ Zukunftsweisende Entwicklung für die Luftfahrt und die Autoindustrie
Preforming System ermöglicht ökologischere Produktion

Das angewandte Verfahren nennt sich Fiber Patch Placement und wurde ursprünglich von Airbus erfunden. Die Technische Universität München führte das Verfahren dann weiter. Cevotec – ein Spin-off der TU München – hat das Verfahren jetzt zur Industriereife geführt. «Komplexe Carbonbauteile wurden bis jetzt in Handarbeit gefertigt. Das machte die Produktion langsam und teuer, selbst wenn die Produktion nach Asien ausgelagert wurde», erläutert Managing Director Felix Michl von Cevotec beim Gespräch in Zürich. Das Preforming System von Cevotec ermöglicht nicht nur eine ökonomischere Produktion, sondern auch eine ökologischere: «Der Fertigungsprozess in der Anlage wird sensorisch überwacht und protokolliert. Damit ist eine lückenlose Qualitätsüberwachung gesichert, gleichzeitig wird der Verschnitt stark reduziert. Das wiederum führt zu erheblichen Materialeinsparungen».

Vielseitige Einsatzbereiche für Fertigungsanlage

«Je nach Anforderung kann unser Produktionssystem als Stand-Alone-Lösung funktionieren oder auch in bestehende Produktionsstrassen eingebaut werden», sagt Michl. SAMBA und ARTIST STUDIO können überall da zum Einsatz kommen, wo Carbonbauteile leicht und fest sein müssen. Anwendungsbereiche sind etwa:

  • Luftfahrt
  • Automobilindustrie
  • Maschinenbau
  • Medizin
  • Sportindustrie
Virtual Reality gibt erste Einblicke

Um Interessenten schon vor den Live-Vorführungen auf der JEC World einen Eindruck von der Funktionsweise des Systems zu geben, setzt Cevotec auf Virtual Reality. Mit Hilfe spezieller VR-Brillen konnten sich auch die Besucher des Branchen-Treffs der Handelskammer Deutschland-Schweiz virtuell durch die Anlage bewegen und SAMBA beim «Tanzen» erleben.

(Titelbild: Das Cevotec Management Team v.l.n.r. Thorsten Gröne, Felix Michl und Dr. Neven Majic)




Schliessen Button
Immer erstklassig informiert

Melden Sie sich für den Newsletter der Handelskammer Deutschland-Schweiz an.