Zürich als Zentrum der ICT-Branche (2/2)
24. Mai 2017, Standort | Standortentwicklung

Zürich als Zentrum der ICT-Branche (2/2)

Der Sektor für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) hat sich zur Schlüsselbranche im Kanton Zürich entwickelt. Von dieser Dynamik soll die ganze Schweiz profitieren. 

Standortinitiativen und das Ansiedeln von renommierten Unternehmen sorgt dafür, dass die gesamten Schweiz von der Entwicklung der ICT-Branche profitiert.

Dynamik landesweit auslagern

Das Ziel von digitalswitzerland ist – unter anderem – die Dynamik der aufstrebenden Branche von Zürich aus auf das ganze Land zu übertragen. Die Standortinitiative für digitale Innovation war anfänglich unter dem Namen DigitalZurich2025 auf den Standort Zürich beschränkt. Schon nach kurzer Zeit war das Interesse an der Initiative so gross, dass die Aktivitäten inhaltlich ausgeweitet und über den Standort Zürich hinaus national ausgerichtet wurden. «Wir sind im letzten Jahr von zwanzig Mitgliedern auf aktuell siebzig Mitglieder gewachsen. Tendenz klar steigend. Diese Entwicklung sagt viel über den Willen der wichtigsten Player aus, die Schweiz als führenden Digital Innovations Hub zu unterstützen» sagt dazu Nicolas Bürer, Managing Director von digitalswitzerland. 

Mehr Sichtbarkeit im Ausland

Auch Google unterstützt die Initiative, die zum Ziel hat, die Schweiz als einen attraktiven Standort für digitale Start-ups, Unternehmen und Talente zu positionieren. Zahlreiche weitere Organisationen und Initiativen setzen sich für den ICT-Standort Schweiz ein. Diese streben Sichtbarkeit im Ausland an. Was macht den ICT-Standort Schweiz und insbesondere Zürich so attraktiv? «Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich trägt massgeblich dazu bei. Eine amerikanische Studie zeigte vor kurzem, dass die ETH im Bereich Computer Science die Nummer Eins weltweit ist», sagt Bürer.

Renommierte Unternehmen haben Magnetwirkung

Nebst der ETH und den Hochschulen haben grosse Unternehmen wie Google, Microsoft oder IBM in Rüschlikon eine Magnetwirkung. Diese tragen zur Attraktivität des Standortes Zürich bei. So hat etwa Google als Arbeitgeber, Anbieter von ICT-Diensten und -Lösungen sowie als Kooperationspartner für Hochschulen und Forschungsstätten wichtige Bedeutung für das ICT-Cluster im Kanton Zürich. Die Limmatstadt ist inzwischen Googles grösster und wichtigster Entwicklungsstandort ausserhalb der USA. Über zweitausend Mitarbeiter aus fünfundsiebzig Nationen arbeiten für Google in Zürich. Anfang des Jahres wurden neue Büros an der Zürcher Europaallee eröffnet. In diese können bis 2020 schrittweise bis zu dreitausend zusätzliche Mitarbeitende einziehen.

Was hat die Schweiz einem Unternehmen wie Google zu bieten? Bundesrat Johann Schneider-Ammann, formulierte es in seiner Eröffnungsrede so: «Die Schweiz hat Google ein einzigartiges Bildungssystem, liberale und flexible Rahmenbedingungen sowie Verlässlichkeit zu bieten.» Auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch freut sich über Googles Bekenntnis zum Standort Zürich. «Die Eröffnung der neuen Büros zeigt, dass Zürich mit der hohen Lebensqualität, der Nähe zu Hochschulen sowie der modernen Infrastruktur ein idealer Standort für ICT-Unternehmen und auch Unternehmen aus anderen Bereichen ist», wird sie in der Google-Mitteilung zitiert.

Idealer Nährboden für Start-ups

Die Nähe zu den Hochschulen ermöglicht auch den frühen und engen Kontakt zu Start-ups und Spin-offs, etwa von der ETH mit ihren Technologien oder Geschäftsideen. Unternehmen, die im Grossraum Zürich entstanden sind, werden vermehrt international wahrgenommen. Zum Beispiel:

  • Avaloq
  • Crealogix
  • Ergon
  • Netcetera
  • ti&m

Eine weitere Erfolgsstorys ist diejenige von Doodle. Das Unternehmen wurde 2003 vom Schweizer Informatiker und ETH-Absolventen Michael Näf entwickelt. Doodle gehört inzwischen zum Zürcher Medienkonzern Tamedia. 2014 knackte die Marke von weltweit zwanzig Millionen Nutzern pro Monat. Die Nähe zu den Hochschulen befruchtet auch den «Game-Bereich». Dieser greift teilweise auf die gleichen Fachkräfte zurück. In diesem Sektor liegt noch grosses Potential: So hat das Game-Design-Studio Gobo 2014 ein Research Lab in Zürich eröffnet. Nicht zuletzt, um dank der Nähe zur ETH talentierten Nachwuchs anzuwerben.

Ende 2015 erwarb Apple die Zürcher Faceshift AG, eine Ausgründung der beiden ETH Zürich und Lausanne, welche sich auf visuelle Effekte für Kinofilme und Computerspiele spezialisiert hat. Im April 2010 wurde Disney Research Zurich eröffnet, eines von weltweit zwei Forschungslabors der Walt Disney Company. Es ist das einzige an einer europäischen Hochschule. Für Beachtung sorgen auch das Ludicious Zürich Game Festival und die Pro Helvetia-Aktivitäten im Game-Bereich.

>> zu Teil 1 der Artikelreihe «Zürich als Zentrum der ICT-Branche»




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