Weiterhin hohe Investitionen in den Forschungsstandort Schweiz
26. Sep 2014, Standort | Forschung und Entwicklung

Weiterhin hohe Investitionen in den Forschungsstandort Schweiz

Die Interpharma-Firmen investierten in der Schweiz 2013 über sechs Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung (F&E). Das ist fast das Dreifache ihres Umsatzes in der Schweiz.

Während die F&E-Investitionen zugenommen haben, ist der Medikamentenmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 0.1 Prozent auf 5.077 Milliarden geschrumpft. Diese und weitere Informationen sind in der 21. Auflage des statistischen Standardwerks «Pharma-Markt Schweiz 2014» zu finden.

Rückläufiger Medikamentenmarkt, hohe Forschungsinvestitionen dank Exporten

Der Medikamentenmarkt Schweiz nahm 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0.1 Prozent auf 5.077 Milliarden ab. 2012 wurde noch ein Wachstum von 2.2 Prozent verzeichnet. Dass es trotz der weiteren Bevölkerungszunahme, dem wachsenden Anteil der älteren Generation sowie der erweiterten Medikamentenpalette zu einem wertmässigen Rückgang kam, ist auf folgende Faktoren zurückzuführen:

  • Preissenkungsmassnahmen insbesondere bei den patentgeschützten Medikamenten
  • Förderung des Preiswettbewerbs im patentfreien Bereich
    • eine Folge davon: starkes Generikawachstum

Die grossen F&E-Investitionen sind nur dank dem hohen Exportvolumen der Pharmaindustrie möglich. 2013 nahmen die Exporte gegenüber dem Vorjahr um 3.6 Prozent zu und beliefen sich auf über 66 Milliarden Franken. Sie machten fast ein Drittel des Exportvolumens der Schweiz aus.

Seit 1990 haben sich die Schweizer Pharmaexporte fast verachtfacht. Die Pharmabranche hat damit das Wirtschaftswachstum in der Schweiz massgeblich beeinflusst. Der Exportüberschuss für pharmazeutische Produkte nahm im Vorjahresvergleich ebenfalls zu und betrug 37.2 Milliarden Franken. Der wichtigste Exportmarkt für pharmazeutische Produkte ist weiterhin Europa.

Immer weniger klinische Studien

Die Zahl der durchgeführten klinischen Studien ist Indikator für einen attraktiven Forschungsstandort. In den letzten zehn Jahren ist es in der Schweiz zu einer deutlichen Abnahme der klinischen Forschung gekommen. Seit 2004 hat sich die Zahl klinischer Versuche (Phase I bis IV) beinahe halbiert – auf total 205 im Jahr 2013. Um dem entgegenzuwirken, enthält der vom Bundesrat verabschiedete Masterplan zur Stärkung der biomedizinischen Forschung wichtige Massnahmen – unter anderem:

  • Die Ausbildungsqualität der Ärzteschaft in der klinischen Forschung an Universitäten und Spitälern soll erhöht werden. 
  • Das neue Humanforschungsgesetz legt die Grundlage für effizientere Bewilligungsverfahren für klinische Versuche bei den Ethikkommissionen.

(Bildquelle: © mediaphotos/iStockphoto; Textquelle: Publikation «Pharma-Markt Schweiz 2014» / www.interpharma.ch)




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