er Sterybot der MetraLabs GmbH bekämpft Viren und Bakterien. Quelle: MetraLabs GmbH
17. Nov 2020, Wirtschaft | Netzwerk

Grosse Herausforderung. Grosse Chance. Oder: Wie Thüringer Unternehmen den Strukturwandel meistern

Unternehmen in aller Welt stehen heute vor vielfältigsten Herausforderungen: Der demografische Wandel, die Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen, zunehmender globaler Wettbewerb samt Marktumfeld, das durch Zölle und andere Handelshemmnisse noch unberechenbarer geworden ist.

Als wäre das nicht genug, beherrscht die Corona-Pandemie aktuell nahezu jeden Lebens- und Unternehmensbereich. Einem Katalysator gleich scheint sie dabei viele der Entwicklungen rasant zu beschleunigen: Globale Lieferketten müssen überdacht werden, local sourcing bekommt neues Gewicht, digitale Geschäftsmodelle sollen unternehmerischen Erfolg sichern. Zusätzlich gilt es, Organisationsstrukturen und -kultur in Zeiten von Homeoffice neu zu denken. Wie all dies gelingen kann, zeigt ein Blick in die Mitte Deutschlands, nach Thüringen.


Der Freistaat Thüringen ist mit 16.200 km² eines der kleineren deutschen Bundesländer, geprägt durch seine zentrale Lage im deutschen Markt und viele kleine und mittelständische Firmen sowie eine lange Tradition in Optik, Feinwerktechnik, Maschinen- und Gerätebau. Damit ergeben sich interessante Parallelen und Anknüpfungspunkte zur schweizerischen Wirtschaftsstruktur.

Thüringen als Standort für Life-Sciences-Unternehmen

Aufbauend auf den bestehenden Kompetenzen haben sich in den letzten Jahren Unternehmen aus den Bereichen der virtuellen und erweiterten Realität, der industriellen Automatisierung sowie der Service- und Industrierobotik in Thüringen etabliert. Sie profitieren von einer exzellenten Forschungsinfrastruktur, wie z.B. dem Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik und dem Leibniz Institut für Photonische Technologien. Ein Beispiel ist die MetraLabs GmbH aus Ilmenau: Das Unternehmen entwickelt mobile Roboterplattformen und Servicerobotikanwendungen u.a. für den Einzelhandel, für medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser sowie die Industrie. Mit dem «Sterybot» steht jetzt ein Roboter zur Verfügung, der 99,99 Prozent der Viren und Bakterien in einem Raum abtöten kann. Dabei bewegt sich das Gerät selbstständig und desinfiziert neben der Raumluft ebenso Böden, Wände, Tischplatten, Stühle, Türklinken oder Lichtschalter. Die perfekte Lösung, um Corona-Viren den Kampf anzusagen.

Flexibel auf die Corona-Krise reagiert haben auch Thüringer Life-Sciences-Unternehmen wie die Senova Gesellschaft für Biowissenschaft und Technik mbH aus Weimar. Bereits seit 2004 ist man hier auf die Lateral Flow Assay (LFA)-Technologie spezialisiert. Mit der Entwicklung des ersten Ebola LFA weltweit gelang es, eine kostengünstige und robuste Nachweismethode zu etablieren, die aufgrund der Umgebungsbedingungen alternativlos ist. Diesen Wissensschatz nutzte das Unternehmen jetzt zur Entwicklung von Corona-Schnelltest. Infektionsforschung bleibt ein großes Thema in Thüringen: Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung (BMBF) das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung, das gerade entsteht.

Kostenlose Online-Podiumsdiskussionen im Dezember 2020

Wie Startups und mittelständische Unternehmen aus Thüringen außerdem von der Corona-Krise profitieren, vor welchen Herausforderungen sie stehen und welche Standortfaktoren ihnen wichtig sind, zeigt das Land mit zwei Online-Podiumsdiskussionen:


02.12.20
Life Sciences Thüringen – Investieren am Standort! Wann, wenn nicht jetzt?


10.12.20
Internet of Things in Thüringen - Können Robotik und Automatisierung in Zeiten des strukturellen Wandels die Produktivität nachhaltig sichern?

Alle Informationen und kostenfreie Anmeldung finden Sie hier




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