Frankfurt (Oder) schlägt Brücke nach Ost-Europa – Teil 1
19. Okt 2015, Wirtschaft | Logistik

Frankfurt (Oder) schlägt Brücke nach Ost-Europa – Teil 1

Neue Seidenstrasse: Frankfurt (Oder) als Konsolidierungspunkt nach China – und zurück. Der Logistik-Hub im grenzüberschreitenden Ost-West-Verkehr gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Frankfurt (Oder) ist die viertgrösste Stadt im deutschen Bundesland Brandenburg. Sie liegt am Westufer der Oder und ist gleichzeitig Teil der deutschen Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Frankfurt schlägt eine überaus wichtige Brücke von der Bundesrepublik hinein in den stetig an Bedeutung gewinnenden osteuropäischen Wirtschaftsraum.

Vom Aussenseiter zum Logistik-Hub

Zehn Jahre nach der EU-Osterweiterung hat sich Frankfurt (Oder) erfolgreich von einem Standort an der europäischen Aussengrenze zu einem intermodalen Logistik-Hub im grenzüberschreitenden Ost-West-Verkehr entwickelt. Dies betrifft sowohl den Strassenverkehr, als auch den Schienenverkehr. Über drei Millionen LKWs passierten 2014 die deutsch-polnische Grenze auf der Autobahn A 12/E 30 in Frankfurt (Oder). Das entspricht einer Steigerung um fünfundzwanzig Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre.

Neue Investitionen

Rund zehn Millionen Euro investierten die Stadt Frankfurt (Oder), das Land Brandenburg, der Bund, die EU und die polnische Betreiberfirma PCC Intermodal kürzlich in folgende Projekte:

  • Erweiterung des Terminals für Kombinierten Verkehr in Frankfurt (Oder)
  • Errichtung einer Kranbahn
  • Weitere Umschlagsgleise zur Erhöhung der intermodalen Umschlagskapazitäten am Terminal
Steigender Transitaufkommen auf dem TEN-T Korridor North Sea-Baltic

Termingerecht ging die Kranbahn nach einjähriger Bauzeit in Betrieb. Frankfurt’s Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke hob das enorme Potential des steigenden Transitaufkommens – auf dem TEN-T Korridor North Sea-Baltic – für europäische Unternehmen hervor: «Wertschöpfung entsteht im internationalen Verkehr insbesondere durch Dienstleistungen an logistischen Knotenpunkten. Mit dem Ausbau unseres schienengebundenen Logistik-Zentrums können wir Unternehmen aus Ost- und Westeuropa günstige Ansiedlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Auch für Produktionsunternehmen ist unsere logistische Infrastruktur entscheidend.»

Mit der neuen Technik soll der Güterumschlag deutlich beschleunigt werden. Bis zu 41 Tonnen kann die neue Kranbahn gleisübergreifend über den 640 Meter langen Umschlagplatz bewegen. Wurden vor einem Jahr noch sechs bis sieben Containerzüge pro Woche abgefertigt, sind es aktuell bereits zweiundzwanzig. Diese machen sich nach Hamburg, Rotterdam, Duisburg, Gliwice, Kutno und Brzeg Dolny auf den Weg. Auch Züge nach China befinden sich im Testlauf.

Trotz der Bauarbeiten konnte der Containerumschlag 2014 mit 3.700 Containern pro Monat deutlich gesteigert werden. Für die Zukunft setzt das Unternehmen auch auf Transporte von kranbaren Sattelaufliegern.

(Bildquelle: © Kuhnert Medien; Bildtitel: KV-Terminal Kranbahn)




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