Pressekonferenz zur Gäubahn Zürich - Stuttgart: Ralf J. Bopp , Andrea Marongiu, Dr. Harald Marquardt, Birgit Hakenjos-Boyd, Guido Wolf, Hansruedi Werner, Kurt Lanz
18. Jun 2019, Wirtschaft | Infrastruktur

Die Wirtschaft braucht Transparenz und Planbarkeit

Grenzüberschreitendes Wirtschaftsbündnis zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich.
Trotz des massiven Investitionshochlaufs verzögert sich der Ausbau der Schienenstrecke Stuttgart-Zürich seit Jahrzehnten. Das will die Wirtschaft entlang dieser Achse nicht länger hinnehmen und hat sich auf Initiative der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg zu einem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis mit deutschen und schweizerischen Verbänden zusammengeschlossen. Die insgesamt zwölf Verbände repräsentieren rund 430.000 Unternehmen. Am Montagmorgen hat sich die Initiative beim Rietheim-Weilheimer Mechatronik-Spezialisten Marquardt der Presse vorgestellt.
Leistungsfähige Verbindungsachse gefordert
Es gleiche einer Verzögerungstaktik, wie das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn vorgehen, kritisiert Birgit Hakenjos-Boyd, Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Sie fordert eine leistungsfähige Verbindungsachse für die beiden Wirtschaftsräume, eine funktionierende Zulaufstrecke für den Gotthard-Tunnel und für die Neue Eisenbahn-Alpentransversale in der Schweiz sowie eine leistungsfähige Kapazitätsreserve für die überlastete Rheintalbahn und eine Ausweichstrecke bei S «Wäre Pendeln mit dem Zug eine echte Alternative, würde das uns und alle Arbeitgeber zwischen Stuttgart und Zürich noch attraktiver machen» törfällen wie bei Rastatt im Jahr 2017: «Der Bundesverkehrswegeplan muss bis Ende der Laufzeit 2030 umgesetzt sein.»
 
«Wäre Pendeln mit dem Zug eine echte Alternative, würde das uns und alle Arbeitgeber zwischen Stuttgart und Zürich noch attraktiver machen», verdeutlicht Dr. Harald Marquardt stellvertretend für die Industrie, warum er sich für den Schienenausbau einsetzt. «Wir haben jetzt wirklich die Nase voll und fühlen uns abgehängt.»
 
Statements an der Pressekonferenz zur Gäubahn: Andrea Marongiu, Kurt Lanz, Birgit Hakenjos-Boyd, Dr. Harald Marquardt, Guido Wolf, Ralf J. Bopp
Stau auf der Schiene nicht sichtbar
Doch nicht nur in Anbetracht der Pendler sei der zweispurige Ausbau des Bahnabschnitts unumgänglich. Neben dem Fachkräftemangel spricht Andrea Marongiu vom Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg auch die staubedingten Qualitätsverluste s «Auf der Strasse sehen wir den Stau, auf der Schiene nicht – aber er ist da» owie die Flächen für Logistik an. «Auf der Strasse sehen wir den Stau, auf der Schiene nicht – aber er ist da», bemängelt Marongiu. Die Schweiz habe ihre Hausaufgaben gemacht, aber für Deutschland sei es eine Schande, so lange hinterherzuhinken.
Bündnis übt Druck aus
Das Bündnis übe zurecht und zu einem günstigen Zeitpunkt Druck auf die Politik und die Deutsche Bahn aus, sagt der Landes-Justizminister und Vertreter des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, Guido Wolf: «Der Ausbau dauert schon viel zu lange.» Mit dem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis wendet sich die Initiative nun direkt an das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn. «Wir geben uns nicht mehr länger zufrieden mit Lippenbekenntnissen. Die Wirtschaft braucht Transparenz und Planbarkeit», sagt Hakenjos-Boyd. Sie wolle aber auch die Verantwortlichen zu Gesprächen einladen und ihre konstruktive Mitarbeit anbieten.
 
Das grenzüberschreitende Bündnis aus der Wirtschaft zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich besteht aus den IHKs Schwarzwald-Baar-Heuberg, Region Stuttgart, Reutlingen, Nordschwarzwald und Hochrhein-Bodensee sowie dem VSL Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg und dem Interessenverband Gäu-Neckar-Bodenseebahn. Aus der Schweiz wird die Initiative unterstützt vom Schweizerischen Dachverband der Wirtschaft economiesuisse, dem Speditionsverband Spedlogswiss, der Handelskammer Deutschland-Schweiz, der Zürcher Handelskammer sowie der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen.
 
Personen auf dem Titelfoto:
Ralf J. Bopp (Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz), Andrea Marongiu (Geschäftsführer VSL Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg), Dr. Harald Marquardt (Vorsitzender der Geschäftsführung der Marquardt GmbH und Vizepräsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Birgit Hakenjos-Boyd (Präsidentin IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Guido Wolf (Minister der Justiz und für Europa Baden-Württemberg und Vorsitzender des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodenseebahn), Hansruedi Werner (Spedlogswiss Verband schweizerischer Speditions- und Logistikunternehmen und IVS Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen), Kurt Lanz (Mitglied der Geschäftsleitung, economiesuisse Verband der Schweizer Unternehmen) 
 
Artikelfoto:
Andrea Marongiu (Geschäftsführer VSL Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg), Kurt Lanz (Mitglied der Geschäftsleitung, economiesuisse Verband der Schweizer Unternehmen), Birgit Hakenjos-Boyd (Präsidentin IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Dr. Harald Marquardt (Vorsitzender der Geschäftsführung der Marquardt GmbH und Vizepräsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Guido Wolf (Minister der Justiz und für Europa Baden-Württemberg und Vorsitzender des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodenseebahn), Ralf J. Bopp (Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz)
 
 



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