Unternehmensnachfolge erfolgreich meistern
20. Mai 2025, Wirtschaft

Unternehmensnachfolge erfolgreich meistern

Strategien für die Nachfolge in Schweizer KMUs: Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist eine der grössten Herausforderungen, vor denen KMU’s in der Schweiz stehen. Rund 90'000 Unternehmen stehen in den kommenden Jahren vor der Frage, wie sie den Übergang in die nächste Generation oder an externe Nachfolger gestalten können. Dieser Übergang betrifft nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Mitarbeitenden, die Region und die gesamte Wirtschaft. In diesem Artikel beleuchten wir die spezifischen Herausforderungen der Nachfolgeplanung im Schweizer Mittelstand, präsentieren bewährte Lösungsansätze und zeigen, warum Cross-Border-Deals zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Eine wachsende Herausforderung für KMU’s

Laut aktuellen Studien befinden sich etwa 22 % der Schweizer KMU aktiv in der Suche nach einer Nachfolgelösung. Besonders in der Schweiz, wo der Mittelstand einen erheblichen Teil der wirtschaftlichen Landschaft ausmacht, sind diese Zahlen alarmierend. Hinzu kommt, dass nur ein Drittel der Unternehmen innerhalb der Familie übergeben werden. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig:
1. Demografischer Wandel: Die Babyboomer-Generation geht in den Ruhestand. Während in der Vergangenheit die familieninterne Übergabe die Regel war, sehen wir heute, dass die nächste Generation häufig andere berufliche Wege einschlägt oder ins Ausland abwandert.
2. Neue Lebensmodelle: Viele Unternehmerinnen und Unternehmer möchten früher als üblich aus ihrem Betrieb ausscheiden, um neue Projekte anzugehen oder den Ruhestand aktiv zu geniessen.
3. Regionale Herausforderungen: Besonders in ländlichen Gebieten ist es oft schwierig, geeignete Nachfolger zu finden, die bereit sind, sich langfristig an die Region und das Unternehmen zu binden.
4. Komplexer werdende Geschäftsmodelle: Viele KMU’s sind durch Digitalisierung, Globalisierung und Fachkräftemangel mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Nachfolgende Generationen sehen sich diesen hohen Anforderungen oft nicht gewachsen. Die Konsequenzen sind deutlich: Ohne eine tragfähige Nachfolgelösung droht vielen Unternehmen die Schliessung – mit weitreichenden Folgen für die lokale Wirtschaft und Beschäftigung.

Innovative Lösungsansätze für die Nachfolge

Die Sicherung der Unternehmensnachfolge erfordert massgeschneiderte und flexible Modelle, die den individuellen Anforderungen von Unternehmen und deren Eigentümern gerecht werden. Grundsätzlich wird zwischen interner (z. B. Family Buy-out) und externer Nachfolge unterschieden. Im Folgenden stellen wir bewährte externe Nachfolgelösungen vor, die Saxenhammer erfolgreich für seine Mandanten einsetzt.

1. Management-Buy-out (MBO)
Der Management-Buy-out ist ein etablierter Ansatz, bei dem das bestehende Management die operative Verantwortung und häufig auch die Eigentumsanteile übernimmt. Dies garantiert eine nahtlose Fortführung des Unternehmens, da das Management bereits mit den internen Prozessen und Herausforderungen vertraut ist. Besonders für kleinere Unternehmen mit klar definierten Führungsstrukturen ist diese Lösung optimal.

2. Hybrid-Modelle
Eine flexible und oft sehr effektive Lösung ist die Kombination aus Managementübernahme und Beteiligung eines Finanzinvestors. Diese Modelle ermöglichen es, die Kontinuität durch das bestehende Management zu sichern, während ein externer Investor Kapital und strategisches Know-how für die Weiterentwicklung des Unternehmens bereitstellt. Der Finanzinvestor finanziert zusammen mit Banken und/oder Debt-Fonds den Grossteil des Kaufpreises, das Management erhält in Relation zu dessen Investitionsbetrag einen überproportionalen Eigenkapitalanteil.

3. Verkauf an strategischen Partner
Ein Unternehmen kann an einen externen Käufer, wie einen strategischen Investor (z. B. Wettbewerber, Lieferanten oder Kunde) verkauft werden. Diese Lösung bietet oft hohe Verkaufserlöse und die Möglichkeit zur Skalierung durch Synergien. Allerdings erfordert dieser Ansatz oft eine Übergangsphase, in der der bisherige Eigentümer das Unternehmen weiterhin begleitet, um die Kontinuität zu gewährleisten. Die Zukunft des Unternehmensnamens und der Grad der Unabhängigkeit unter der neuen Eigentümerschaft ist abhängig von der Integrationsstrategie des Erwerbers. Bei einer Fusion (Merger) oder einer strategischen Partnerschaft wird das Unternehmen entweder mit einem anderen Unternehmen fusioniert oder geht eine strategische Partnerschaft ein. Dies ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Ressourcen, Märkten und Know-how. Bei dieser Option muss eine sorgfältige Integration der Unternehmenskulturen und eine strategische Abstimmung beider Parteien erfolgen.

4. Gründer-Buy-in
Gründer oder Unternehmerteams, die sich aktiv in ein bestehendes Unternehmen einbringen möchten, sind eine wertvolle Option für Unternehmen, die frische Ideen und Innovationskraft suchen. Oft werden diese Übernahmen durch sogenannte Search Funds finanziert – spezialisierte Fonds, die talentierte Unternehmer bei der Suche und Übernahme eines Unternehmens unterstützen.

5. Börsengang (Initial Public Offering, IPO)
Ein Börsengang ermöglicht es Unternehmen, Eigenkapital von Investoren zu generieren, eine breite Eigentümerstruktur aufzubauen und ihre Marktpräsenz zu stärken. Diese Option bietet langfristige Finanzierungsmöglichkeiten, erfordert jedoch umfangreiche regulatorische und administrative Massnahmen sowie eine erhöhte Transparenz gegenüber dem Kapitalmarkt.

Die Bedeutung von Cross-Border-Deals

In einer globalisierten Wirtschaft gewinnt die internationale Dimension von Nachfolgelösungen immer mehr an Bedeutung. Cross-Border-Deals – also Übernahmen oder Beteiligungen durch ausländische Unternehmen oder Investoren – eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten für Kapitalzuflüsse, sondern auch den Zugang zu internationalen Märkten. Besonders in der Schweiz ist dies der Fall, da KMUs – häufig als «Hidden Champions» bezeichnet – eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft spielen. Schweizer Unternehmen sind oft hochspezialisiert und in ihren Nischen weltweit führend. Dies macht sie für ausländische Investoren besonders attraktiv. Besonders für Schweizer Unternehmen bieten Cross-Border-Deals folgende Vorteile:
1. Zugang zu internationalem Know-how: Ausländische Investoren bringen oft spezifisches Fachwissen mit, das das Unternehmen strategisch stärkt.
2. Erweiterung von Märkten: Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern kann der Marktzugang in neue Regionen deutlich erleichtert werden.
3. Kulturelle Vielfalt: Die Integration unterschiedlicher Perspektiven und Ansätze kann die Innovationsfähigkeit des Unternehmens steigern. Natürlich bringen Cross-Border-Deals auch Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen und kulturelle Unterschiede können den Prozess erschweren. Hier ist die Unterstützung durch erfahrene Berater essenziell, um solche Transaktionen erfolgreich umzusetzen.

Nachfolgeplanung: Emotionen und wirtschaftliche Realität

Neben den wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten ist die Unternehmensnachfolge auch eine zutiefst persönliche Angelegenheit. Für viele Unternehmerinnen und Unternehmer ist der Betrieb ein Lebenswerk, in das sie jahrelang Zeit, Energie und Herzblut investiert haben. Der Gedanke, dieses Werk in andere Hände zu geben, ist emotional herausfordernd und verlangt eine sorgfältige Abwägung. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, die frühzeitig mit der Nachfolgeplanung beginnen, erfolgreicher sind. Transparenz, Vertrauen und eine klare Kommunikation mit den Mitarbeitenden sind entscheidend, um den Übergang reibungslos zu gestalten.

Fazit: Frühzeitig handeln und Chancen nutzen

Die Nachfolgeplanung ist ein komplexer, aber essenzieller Prozess, der den langfristigen Erfolg eines Unternehmens sicherstellt. Mit massgeschneiderten Lösungen, einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse des Mittelstands und einer internationalen Perspektive bietet Saxenhammer Unternehmen in der Schweiz die ideale Unterstützung, um diese Herausforderung zu meistern.

Saxenhammer



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