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17. Aug 2015, Standort | Standortbestimmung

Schweizerisch-deutsche Partnerschaft sorgt für Wachstum

Uwe Beckmeyer spricht bei der 103. Mitgliederversammlung der Handelskammer Deutschland-Schweiz über die aktuelle Standortbestimmung der beiden Länder.

Die Schweiz und Deutschland sind wirtschaftlich und gesellschaftlich eng miteinander verbunden: Mehr als 200 bilaterale Abkommen regeln die Zusammenarbeit der Länder. Auf Regierungsebene existieren bewährte Strukturen; so haben die jährlichen Vierertreffen der Wirtschaftsminister aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz eine jahrzehntelange Tradition.

Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner der Schweiz und Zielland für knapp ein Fünftel der schweizerischen Exporte. Die Bedeutung der Schweiz für den deutschen Aussenhandel wird ausserhalb des europäischen Binnenmarktes nur von den USA und China übertroffen.

KMUs als Rückgrat der Wirtschaft

In beiden Richtungen dominiert der Handel mit chemischen Erzeugnissen sowie hoch spezialisierten Maschinen und elektronischen sowie elektrotechnischen Erzeugnissen. Rund 28 Prozent der schweizerischen Importe stammen wiederum aus Deutschland.

Dieser Erfolg ist vor allem das Ergebnis der hohen Wettbewerbsfähigkeit unserer innovativen Unternehmen – insbesondere im Mittelstand. In der Schweiz wie in Deutschland bilden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Rückgrat der Wirtschaft. Sie sorgen für hohe Beschäftigung und Produktivität. KMU bilden in beiden Ländern mehr als 99 Prozent der Unternehmen und stellen mehr als zwei Drittel aller Arbeitsplätze.

Hohe Investitionen in den Nachbarn

Die Investitionstätigkeit deutscher und schweizerischer Unternehmen im jeweils anderen Land ist erheblich. Diese trägt auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen im Partnerland bei. So beschäftigen deutsche Unternehmen in der Schweiz rund 120.000 Personen, Schweizer Unternehmen in Deutschland sogar rund 366.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Investitionen sind das Fundament für Wachstum und Beschäftigung und ein zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit unserer Volkswirtschaften. Die Bundesregierung verfolgt daher einen umfassenden Ansatz zur Stärkung der öffentlichen Investitionen in Deutschland. Mit gezielten Massnahmen hat sie in dieser Legislaturperiode Spielräume für umfangreiche Investitionen in die Verkehrswege, in Infrastruktur und Energieeffizienz eröffnet.

Deutsche Bundesregierung geht in die Investitionsoffensive

Auf europäischer Ebene unterstützt die Bundesregierung ausdrücklich die Pläne der Kommission für mehr Investitionen in Europa. Wir sind überzeugt, dass diese Investitionsoffensive die grosse Chance bietet, Wachstum und Wohlstand in Europa zu stärken.

Bedeutung des Handelspartners EU

Deutschland ist fest in der Europäischen Union verankert, und auch die EU und die Schweiz teilen wichtige politische Werte. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die EU für die Schweiz der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Umgekehrt ist die Schweiz der viertwichtigste Partner der EU – nach den USA, China und Russland.

Die Partnerschaft zwischen der EU und der Schweiz hat sich schrittweise entwickelt. Sie spiegelt sich heute ebenfalls in einem dichten vertraglichen Netzwerk von rund 120 Abkommen wieder. Studien zeigen, dass diese bilateralen Abkommen massgeblich zum Wirtschaftswachstum der Schweiz und zu ihrem Wohlstand beigetragen haben.

Grundpfeiler Personenfreizügigkeit

Für die Europäische Union ist die Personenfreizügigkeit ein Grundpfeiler des gemeinsamen Binnenmarktes. Aus deutscher Sicht ist es aber auch wichtig, dass eine gute und enge Partnerschaft zwischen der EU und der Schweiz besteht. Hierzu gehören verlässliche Rahmenbedingungen. Der Dialog zwischen Brüssel und der Schweiz muss und wird daher fortgesetzt werden. Hierfür setzen wir uns entschieden ein.

(Quelle Titelbild: Handelskammer Deutschland-Schweiz; Quelle Autorenbild: © Bundesregierung/Bergmann)




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